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Eschentriebsterben – kein Ende in Sicht

18. Januar 2018
Das Eschentriebsterben ist eine ernst zu nehmende, aus Ostasien eingeschleppte Pilzkrankheit. Sie trat zum ersten Mal im Jahr 2008 in Basel auf und hat sich bis 2014 über die ganze Schweiz ausgebreitet.
Der Pilz befällt die einheimische Esche in allen Altersstufen. Das Eschentriebsterben lässt Äste oder ganze Baumkronen absterben und führt in der Regel zum Ausfall der befallenen Bäume. Der Pilz begünstigt zudem die Besiedelung durch Sekundär-Schädlinge (z.B. Hallimasch) und beschleunigt so das Absterben der betroffenen Eschen.

Gemäss heutigem Stand der Forschung gibt es keine realistische Gegenmassnahme. Der Pilz überwintert in der Laubstreu auf dem Boden und verbreitet sich im kommenden Jahr mit den Pilzsporen über die Luft. Ein kleiner Lichtblick ist, dass schätzungsweise fünf bis zehn Prozent der Eschen gegenüber der Krankheit resistent oder tolerant zu sein scheinen. Die Esche erfüllt wichtige Schutzfunktionen, insbesondere entlang von Gewässern. Die Sicherheitsproblematik aufgrund herunterfallender Äste nimmt zu. Sei es bei Holzerntearbeiten, entlang von Strassen und Spazierwegen oder im eigenen Garten.

Empfehlungen des Kantonsforstamtes für Waldeigentümer:
  • wenig Pflegeaufwand in Eschenbestände investieren
  • keine Neupflanzungen von Eschen vornehmen
  • Förderung und Erhalt von gesunden bzw. potenziell resistenten Eschen (im belaubten Zustand vom Revierförster anzeichnen lassen!)
  • stark geschädigte Eschen (Laubverlust > 70%) an exponierten Stellen entfernen
  • Vermeidung der Holzentwertung durch rechtzeitige Nutzung (nur bei schönen Stämmen lohnenswert)
  • Ausscheidung von Altholzinseln zur Förderung von Totholz prüfen, wo kein Sicherheitsrisiko besteht

Weitere Infos unter www.wald.sg.ch